Im Gegensatz zu anderen politischen Entscheidungen ist die Wichtigkeit der Abwrackprämie im Zusammenhang mit dem Wahlkampfjahr 2009 und den im September anstehenden Bundestagswahlen zu sehen.
Am 14. Oktober 2008 der Präsident des Verbandes für Automobilindustrie (VDA) die Einführung der „Umweltprämie (zur Verschrottung)“ als Investitionsanreiz und Erhöhung der Nachfrage für neue Automobile vor. Infolgedessen befasste sich die große Koalition mit diesem Thema zur Sicherung der Nachfrage und Frank-Walter Steinmeier brachte die Vorschlag der Prämie im Dezember 2008 in die Politik.
Im Zuge der vorangeschritten Weltwirtschaftskrise verabschiedete das Bundeskabinett am 14. Januar 2009 die Einführung der Abwrackprämie mit einem Förderrahmen von 1,5 Milliarden Euro. Dies entsprach (ohne Verwaltungskosten) bei einer Prämie im Einzelfall von 2.500 Euro rund 600.000 Autos.
Im März meldete die Automobilbranche Rekordumsätze durch erhöhte Verkaufszahlen von Jahreswagen (Wagen deren Alter seit der Erstzulassung weniger als 12 Monate beträgt – Beispielsweise Wagen von Werksmitarbeitern). Aufgrund der hohen Nutzung der Abwrackprämie war ein Erschöpfung des Förderrahmens ungefähr Anfang Mai absehbar.
Infolgedessen beraten die Führungsspitzen über eine Erhöhung des Fördervolumens oder eine Staffelung bzw. Senkung der Prämie. Am 6. April einigen sich Bundeskanzlerin Merkel, Finanzminister Steinbrück, Vizekanzler Steinmeier und Wirtschaftsminister zu Guttenberg auf eine Erhöhung des Förderrahmens von 1,5 auf 5 Milliarden Euro, was bei dem unveränderten Prämiensatz von 2.500 Euro eine Förderung – ohne Berücksichtigung der Verwaltungskosten – von knapp 2 Millionen Autos ausmacht.