Was ist bei einem Unfall zu tun?

Bei einem Unfall ist in erster Linie die Ruhe der größte Helfer. Wenn es in der nächsten Nähe einen Unfall gibt, stellt sich oft die Frage, was man als Unfallzeuge für die Verletzten tun kann. Dabei ist für Unfallopfer die größte Furcht, dass eine gewisse Ungewissheit besteht, was Verletzungen oder die Ankunft von professioneller Hilfe angeht. Deshalb ist es von äußerster Bedeutung, dass die Unfallopfer das Gefühl bekommen, jemand kümmere sich bewusst um sie. Diese Tatsache lindert auch den Schockzustand.

Konkret angebotenen Hilfen sind dabei am wichtigsten. Wer dem Unfallopfer sagt, dass der Krankenwagen von ihm informiert wird oder Decken bzw. Kissen besorgt werden, zeigt dem Opfer das nötige „Interesse“ und macht dem Opfer Mut für die folgende Zeit. Desweiteren macht das Zusprechen von beruhigenden Worten oder das Halten der Hand ein Gefühl, nicht alleingelassen zu werden.

Schließlich sollte der Helfer auf keinen Fall Hektik verbreiten, weil sich diese auf die jeweiligen Opfer übertragen kann. Die Ruhe, die ausgestrahlt werden sollte, hilft nicht nur der Situation Herr zu werden und somit die Angst und Hilflosigkeit abzubauen, sondern auch bei der künftigen Verarbeitung des Unfalls.

Die Tatsache, dass der Erste-Hilfe-Kurs schon Ewigkeiten her ist, verunsichert so gut wie jeden Unfallzeugen. Dabei wurde noch nie jemand deswegen verurteilt, dass am Unfallort etwas falsch gemacht wurde, wohingegen unterlassene Hilfeleistung eine Straftat ist. Der potentielle Helfer sollte sich deshalb darüber im Klaren sein, dass man als Ersthelfer eigentlich nichts falsch machen kann und durch das Nichtstun wahrscheinlich ein größerer Schaden entsteht, als durch das Risiko etwas falsch zu machen.

Die sich selbsterklärten Helfer sollten dafür sorgen, dass eine Gasse für den Rettungswagen bereitgestellt wird, wobei neugierige Passanten dazu aufgefordert werden sollten, den Unfallort zu verlassen oder zumindest zurückzuweichen, damit sie nicht im Weg stehen sollten und sie nicht in Folgeunfälle verwickelt werden, die häufig durch abgelenkte Zuschauer entstehen. Die eingetroffenen Rettungssanitäter sollten so schnell wie möglich zur Unfallstelle geleitet werden.
Sobald die Verunglückten versorgt sind, sollten sich die Helfer der Polizei bereitstellen, um gegebenenfalls Fragen zu beantworten oder den Unfallhergang zu schildern.

Problematisch für die Helfer können die traumatischen Erlebnisse sein, wodurch sie sich selbst nicht mehr trauen beispielsweise autozufahren. Gegen diese posttraumatischen Erlebnissen werden psychologische Unterstützungen angeboten.

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